Fallbeispiel Konversionsquote
»Wir geben ja 200€ pro Tag für die Werbung bei Google aus!« Klaus Karre ist ent- Fallbeispiel setzt. Er ruft seinen Assistenten zu sich, der sich speziell um die Anzeigenwerbung Konversionsquote kümmert. Der hat sich allerdings schon vorbereitet. Marcel Kantrol ist zwar noch neu im Unternehmen, bringt allerdings reichhaltige Erfahrungen im Web-Marketing mit; er hat bereits einige Statistiken erstellt.
»Schauen sie mal hier, Herr Karre, ich habe die Zahlen der letzten 30 Tage zusammengestellt. « Marcel öffnet seine Excel-Tabelle am Laptop. »Wir kaufen für die 200¤ durchschnittlich 1.000 Besucher pro Tag oder 30.000 in den letzten 30 Tagen ein.«
Lesehinweise
Sie lernen an diesem Fallbeispiel:
- Die Verbindung zwischen der traditionellen Ökonomie und den technischen Messgrößen des Internet
- Die Basis der Erfolgsmessung im Web-Marketing
- Die Abbrecherquote auf Websites als Effizienzmerkmal
Klaus Karre ist noch immer beunruhigt, denn noch ist ihm nicht klar, wo die 6.000¤ aus den letzten 30 Tagen verschwunden sind. Dafür kann er doch zwei Verkäufer einstellen, die in seinem Laden die Kunden direkt beraten und die Tuningteile für Autos an den Mann bringen. Auf diesen Einwand ist Marcel gefasst.
»Sie haben doch schon 3 Verkäufer im Tuning-Shop. Was wir brauchen sind Kunden. Verkäufer haben wir genügend. Von den 30.000 Besuchern im Webshop haben leider 20.000 gleich wieder weggeklickt, weil sie eigentlich etwas anderes erwartet hatten. Immerhin haben sich von den restlichen 10.000 Besuchern ein Viertel etwas in den Warenkorb gelegt und sind zur Kasse gegangen.«
Im Kopfrechnen ist Klaus gut, deshalb bleibt er nervös, weil ja von den 30.000 Besuchern nur 2.500 mit dem Einkaufskorb zu der Kasse gehen.
»Immerhin haben 600 Kunden etwas gekauft,« beruhigt Marcel seinen Chef, der aber kontert: »Herr Kantrol, Sie wollen mir gerade erzählen, dass 98 % der Besucher in ihrem Webshop verloren gehen? Da kann aber sicher etwas verbessert werden. Das ist ja das reinste Verlustgeschäft.«
»So würde ich das nicht darstellen, denn Sie haben im Durchschnitt für 10¤ eine Bestellung ins Haus bekommen – 6.000¤ geteilt durch 600 – und das kriegt auch der beste Verkäufer nicht hin.«
»Aber an der Abbrecherquote müssen Sie etwas verbessern.« Klaus Karre lässt das Thema abklingen, denn er hat gerade im Kopf überschlagen, dass bei seinem durchschnittlichen Bestellwert von 150¤ die Kosten der Bestellung nur 0,6 Prozent vom Umsatz betragen.